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Sondernetz 1: Unterschied zwischen den Versionen

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* - die Bildung der Struktureinrichtung „Zentralstelle für Schaltung und Betrieb“ (ZfSB) als militärische Führungsorganisation in der NVA,
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* - die Bildung der Struktureinrichtung [[„Zentralstelle für Schaltung und Betrieb“]] (ZfSB) als militärische Führungsorganisation in der NVA,
 
* - die Errichtung von rechnergestützt arbeitenden Schalt- und Betriebszentralen (SBZ) in den territorialen Wehrbereichen mit der Verantwortung für Schaltung, Dispatcher-, Mess- und Prüfdienst,
 
* - die Errichtung von rechnergestützt arbeitenden Schalt- und Betriebszentralen (SBZ) in den territorialen Wehrbereichen mit der Verantwortung für Schaltung, Dispatcher-, Mess- und Prüfdienst,
 
* - die Vernetzung der Hauptvermittlungsstellen und die Mehrfachanschaltung von Knotenvermittlungsstellen,
 
* - die Vernetzung der Hauptvermittlungsstellen und die Mehrfachanschaltung von Knotenvermittlungsstellen,

Version vom 30. März 2009, 10:53 Uhr

Darstellung der oberen Netzebene

Im allgemeinen Sprachgebrauch als Sondernetz 1 oder als Integriertes Stabsnetz der NVA bezeichnet war es offiziell "Das integrierte Stabsnetz der Partei- und Staatsführung der DDR und der bewaffneten Organe". Es war ein automatisches und landesweites drahtgebundenes Stabs- und Verwaltungsnetz, welches Fernsprech- und Fernschreibverbindungen sowie die Bild- und Datenübertragung zuließ. Es wurde auf der Grundlage eines Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 16.12.1977 in Verantwortung des Ministeriums für Nationale Verteidigung errichtet und ersetzte nach seiner Inbetriebnahme auch das alte Stabsnetz der NVA. Es war ein rechnergestütztes Netz in dem alle Bedarfsträger entsprechend der offiziellen Bezeichnung des Netzes mitgewirkt, mitgearbeitet und anteilig bezahlt haben. Für die Nachrichtenzentrale Wostok des Ministeriums für Nationale Verteidigung war die Schalt- und Betriebszentrale 2 des Netzes ein wichtiger Partner bei der technischen Nachrichten- Sicherstellung des MfNV.

Konzeption des Netzes

Die Konzeption für das Netz beinhaltete:

  • - die Bildung der Struktureinrichtung „Zentralstelle für Schaltung und Betrieb“ (ZfSB) als militärische Führungsorganisation in der NVA,
  • - die Errichtung von rechnergestützt arbeitenden Schalt- und Betriebszentralen (SBZ) in den territorialen Wehrbereichen mit der Verantwortung für Schaltung, Dispatcher-, Mess- und Prüfdienst,
  • - die Vernetzung der Hauptvermittlungsstellen und die Mehrfachanschaltung von Knotenvermittlungsstellen,
  • - die Installation von Übertragungsstellen, Anschaltpunkten und Schnellschaltfeldern,
  • - das Betreiben eigener Fernsprech- und Fernschreibvermittlungsstellen.

Netzstruktur

Die Netzstruktur sah eine in Etappen auszubauende obere (oNE), mittlere (mNE) und untere Netzebene (uNE) vor. Die Zielstellungen für die Errichtung dieses Netzes wurden bis zu politischen Wende nicht erreicht. Das Netz mit der oNE (obere Netzebene) ging 1983 in Betrieb und blieb in der Verantwortung des MfNV bis zur Wende. Es basierte weder auf Sonderkabeln der NVA, des MfS oder der Deutschen Post, sondern auf der Grundlage von überwiegend bei der Deutschen Post der DDR angemieteten Leitungen der Fern-, Bezirks- und Ortsnetzebene. Die Schalt- und Betriebszentralen (SBZ) des Netzes waren für die Anschaltung aller Arten von Nachrichtentechnik vorbereitet. Im September 1990 bot das Netz die Möglichkeit der Zusammenschaltung mit ausgewählten Grundnetz-, Schalt- und Vermittlungsstellen des Bundeswehrgrundnetzes.

Literatur

  • Joachim Kampe: „Wostok – die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR“, ISBN 3-932566-60-2
  • Joachim Kampe: „Wostok – die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR“, Videodokumentation - Die NZ Wostok
  • Hans-Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert: Sachbuch „Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg“, ISBN 978-3-932566-80-6

Weblinks