Strausseefähre
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Die Strausseefähre ist eine Fährverbindung über dem Straussee. Sie ist eines der Wahrzeichen von Strausberg und höchstwahrscheinlich die einzige Fähre in Europa, welche elektrisch mit Stromzuführung über Oberleitung angetrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Fährverbindung über den Straussee richtete der Kaufmann Daniel Gepke 1894 ein, um den Bewohnern von Strausberg eine kurze Verbindung zu seiner Badeanstalt mit Restaurant und Kegelbahn zu ermöglichen. Zuerst wurde ein Fährschiff verwendet, welches von Hand über eine Winde betrieben wurde, doch wurde dieses mangels hohen Andrangs schon bald durch ein Schiff mit Petroleum-Motor ersetzt. 1904 übernahm mit dem Tod Gepkes die Stadt Strausberg die Verbindung und ersetzte 1913 das bestehende Schiff durch eines mit Benzinmotor. Allerdings sorgten dessen Abgase für Unbehagen und so zog man eine Umstellung auf Elektroantrieb in Betracht. 1915 erfolgte schließlich die Installation der Oberleitung und die Umstellung auf elektrischen Betrieb. Das heute eingesetzte Schiff "Steffi" wurde 1967 in der Werft von Marienwerder gebaut.
Eingesetzte Schiffe
- 1894 gebautes Schiff mit Handradantrieb, 1913 ersetzt
- 1895 gebautes Schiff mit Benzinmotor, 1895 ersetzt
- 1913 von der Werft Winkler gebautes Schiff mit Elektroantrieb in Holzbauweise, 1945 zerstört
- 1915 von der Werft Winkler gebautes Schiff mit Benzinmotor unter Verwendung von Teilen des Schiffes von 1895, 1945 zerstört
- 1947 gebautes Schiff in Holzbauweise, 1953 ausgemustert
- 1953 von der Werft Ertel gebautes Schiff, 1968 an den Rat der Stadt Strausberg übergeben
- 1967 von der Werft Loberenz bebautes Schiff, die noch heute eingesetzte "Steffi"
Quelle: „Von Dampfzügen, Bullen, Straßenbahnen und Oberleitungsfähren“ von Ivo Köhler, ISBN-13 : 978-3892182108
Technik
Die Strausseefähre setzt nur ein einziges Schiff ein, welches "Steffi" heißt, 1967 gebaut wurde und 100 Peronen Platz bietet. Sie braucht für eine Überfahrt ca. 7 Minuten und nutzt als Antrieb einen Gleichstrommotor von 7500 Watt Leistung. Dieser wird über einen Selengleichrichter an Bord der "Steffi" von der über den See gespannte Oberleitung mit Strom versorgt. Die "Steffi" wird durch zwei im Straussee gespannte Stahlseile geführt. Die Oberleitung der Strausseefähre wird mit Einphasenwechselstrom mit einer Spannung von 220 Volt betrieben und ist einpolig. Sie wird aus einem besonders abgesicherten Drehstromnetz gespeist. Als Rückleiter dienen die im See verlegten Führungsseile. Die Oberleitung ist am östlichen Ufer an einem 9,6 Meter hohen Gittermast, der auch eine Uhr trägt, befestigt, während sie am westlichen Ufer an einem 9.7 Meter hohen Gittermast montiert ist. Der Mast am östlichen Ufer wurde im Jahr 2006 als Ersatz für einen bestehenden Mast errichtet, während der Mast am Westufer so alt wie die Anlage sein dürfte. Mit einer Spannweite von 370 Metern hat die Oberleitung der Strausseefähre die größte Spannweite aller Oberleitungen zur Versorgung von Fahrzeugen. Ihre Höhe über den Wasserspiegel beträgt mindestens 5,8 Meter. Da es im gesamten Fahrweg nur ein Spannfeld gibt, ist der Stromabnehmer der "Steffi" als Rollenstromabnehmer, der die Oberleitung umschließt, ausgeführt.
Weblinks
- https://www.strausberg-live.de/damals-wars.php?id=33318
- https://www.emporis.com/buildings/1584049/westlicher-mast-der-oberleitung-der-strausseefaehre-strausberg-germany
- https://www.emporis.com/buildings/1584047/oestlicher-mast-der-oberleitung-der-strausseefaehre-strausberg-germany
- https://www.tagesspiegel.de/berlin/mit-der-wasserstrassenbahn-ueber-den-see/514124.html
- https://skyscraperpage.com/cities/?buildingID=141175
- https://skyscraperpage.com/cities/?buildingID=141177
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