Nachrichtenzentrale Wostok: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Stadtwiki Strausberg
Zeile 33: | Zeile 33: | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
− | + | ||
* [http://www.youtube.com/watch?v=WcnYgU4priY(Auszug) Sicherstellung der Führung der NVA] | * [http://www.youtube.com/watch?v=WcnYgU4priY(Auszug) Sicherstellung der Führung der NVA] | ||
* [http://www.hptnzmfnv.homepage.t-online.de/ Homepage Hauptnachrichtenzentrale] | * [http://www.hptnzmfnv.homepage.t-online.de/ Homepage Hauptnachrichtenzentrale] |
Version vom 7. Januar 2013, 09:26 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Nachrichtenzentrale (NZ) "Wostok"
Die NZ mit dem Tarnnamen "Wostok" war das Führungsinstrument des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) der DDR in Strausberg. Die technische Basis der NZ bestand u.a. aus zwei Nachrichtenbunkern in Strausberg und Kagel.
Der Bunker in Strausberg (2 Etagen) wurde im Rahmen des 1. Bunkerbauprogramms der DDR von 1968 in den 70er Jahren errichtet und Ende 1979 in Betrieb genommen, seine offizielle Indienststellung durch den Minister für Nationale Verteidigung erfolgte am 13.Juni 1980. Die NZ wurde im Rahmen des Warschauer Vertrages zu einer Musterzentrale deklariert.
Der Bunker in Kagel (3 Etagen) ist der erste in der DDR gebaute Bunker aus den Jahren 1958-1962. Mehrfach im Laufe der Jahre wurde er saniert und umkonstruiert. Er diente im Zusammenhang mit sogenannten "Sputniks" als abgesetzte Sendestellen und 40 verschiedenartigen Antennensystemen auf einer Fläche von ca. 40 ha als Funksendezentrale des MfNV. Die installierten Kurzwellen- Funksender mit einer Leistung bis 5 KW wurden aus dem Bunker in Strausberg fernbedient.
Ein unterirdisches Gangsystem verband den Nachrichtenbunker in Strausberg mit dem Operativen Führungszentrum (OFZ) des MfNV, einer ausgebauten Führungsstelle in den Kellerräumen der Häuser 4 und 9 und den Diensträumen des NVR (Nationaler Verteidigungsrat) im MfNV. Für den schriftlichen Informationsaustausch (außer NVR) war eine Rohrpostanlage installiert. Die Netzersatzanlage des Nachrichtenbunkers befand sich außerhalb der NZ in einem gebunkerten Bauwerk, über das oben beschriebene Gangsystem begehbar. Die Leistung der Anlage war konzipiert für die Übernahme der Last auch der externen Verbraucher. Sie bestand aus zwei Dieselgeneratoraggregaten mit einer Leistung von je 1100 kVA.
Die Fernsprechzentrale mit ihrer Vermittlung wurde bis in die Mitte der 90er Jahre von der Bundeswehr betrieben, danach wie alle anderen technischen Einrichtungen ausgebaut, verschrottet, der Bunker entkernt und verschlossen. Eine letztmalige Besichtigung fand im Frühjahr 2001 statt. Für eine sogenannte Bunkertour Ost, eine Gruppe englischer und neuseeländischer Historiker öffneten sich die Zugänge ein letztes Mal. Seitdem ist keine Besichtigung mehr möglich, in der unteren Etage des Bunkers steht z.T. Wasser. Der Bunker in Kagel ist privatisiert und nicht zugänglich.
Für die ständige Gefechtsbereitschaft der NZ, die Organisation des Gefechtsdienstes, das Herstellen, Halten und Betreiben der Nachrichtenverbindungen und die Sicherstellung der Bunkeranlagen war der Nachrichtentruppenteil Hauptnachrichtenzentrale verantwortlich. Die Zentrale arbeitete als Knoten-und Endvermittlungsstelle des MfNV. In dieser Eigenschaft war sie in allen Nachrichtennetzen der NVA präsent und spielte eine dominierende Rolle im gedeckt vorbereiteten Nachrichtensystem der NVA für den Kriegsfall. Als Endvermittlungsstelle war sie für die fernmeldetechnische Sicherstellung aller Bereiche des Ministeriums, einschließlich der Führungsetagen Haus 20 zuständig. Am Standort Strausberg erfüllte die Zentrale die Funktion einer Nachrichtenkommandantur und arbeitete eng mit dem Post- und Fernmeldeamt Strausberg der DP und den Einrichtungen im Bunker Nachrichtenzentrale 2 des Sondernetzes 1, offizielle Bezeichnung; "Integriertes Stabsnetz der Partei- und Staatsführung der DDR und der bewaffneneten Organe",eng zusammen.
Die Truppenunterkunft der Hauptnachrichtenzentrale für die kaserniert untergebrachten Armeeangehörigen und die rückwärtigen Einrichtungen befanden sich in der Wriezener Straße 28, dem heutigen Oberstufenzentrum.
Ensprechende Literaturhinweise siehe Homepage von Joachim Kampe.
Letzter Leiter/Kommandeur Hauptnachrichtenzentrale bis zum 2.Oktober 1990, ab 3. Oktober 1990 im Dienst als Leiter des Fernmeldezentrums Ost der Bundeswehr bis 31. Dezember 1990, war Oberst Joachim Kampe.
Siehe auch
Literatur
- Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" - ISBN 978-3-932566-80-6
- Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", CD im pdf-Format; ISBN 3-932566-60-2
- Joachim Kampe - "Wostok - die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", SVCD - Videodoku / Die NZ Wostok
- Joachim Kampe - Videodokumentation / Bunkeranlagen des Kalten Krieges